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Das 1:0 durch Josh MacDonald per Alleingang. Bild: Kim Enderle
Das 1:0 durch Josh MacDonald per Alleingang. Bild: Kim Enderle

MIT KAMPF UND LEIDENSCHAFT PLATZ 2 EROBERT

5. März 2023

Die Ravensburg Towerstars haben am Sonntagabend den ESV Kaufbeuren knapp, am Ende aber verdient mit 2:1 bezwungen. Damit schloss das Team von Coach Peter Russell die Hauptrunde auf dem beachtlichen zweiten Tabellenplatz ab.

Mit 3418 Zuschauern war die CHG Arena in Ravensburg beim Duell um Platz 2 der Hauptrunde restlos ausverkauft. Nicht ganz gefüllt war jedoch die Aufstellung. Zwar waren Fabian Dietz und Torhüter Jonas Langmann wieder zurück, neben den verletzten Verteidigern Tim Sezemsky und Denis Pfaffengut fehlten allerdings Pawel Dronia sowie Robin Drothen.

Die Towerstars konnten sich schon nach 31 Sekunden die erste Torchance durch Nick Latta und Sam Herr erarbeiten, dann allerdings setzte es eine Strafzeit. Das effektive „Penalty-Killing“ der Gastgeber verhinderte jedoch einen frühen Gegentreffer des ESVK. Auch wenn die Gäste durch schnelles Umschalten immer wieder zu Kontern kamen, waren die Towerstars in der ersten Hälfte des Startabschnitts doch meist tonangebend und hatten die klareren Chancen. Kaufbeuren kam insbesondere gegen Ende des Startabschnitts besser ins Spiel, Tore waren jedoch auch hier noch Fehlanzeige.

Im zweiten Spieldrittel legten beide Teams eine weitere Schippe an Tempo drauf und die Fans beider Lager bekamen ein intensives, aber fair geführtes Spiel zu sehen. Auch an Torchancen sollte es wahrlich nicht mangeln. So knallte in der 25. Minute ein Schuss von Fabian Dietz an den linken Pfosten, dreieinhalb Minuten später ereilte Josh MacDonald bei einem schnellen Gegenangriff über halbrechts gleiches Schicksal. Optisch übernahm der ESV Kaufbeuren aber immer mehr das Kommando. Zu knacken war die Ravensburger Defensive allerdings nicht, was mitunter auch am glänzend parierenden Towerstars Keeper Jonas Stettmer lag.

Zur nachhaltig wichtigen Szene des Spiels kam es in der 33. Spielminute. Kaufbeuren schnürte die Towerstars in deren Drittel ein. Doch dann ging Josh MacDonald in einen schlampigen Pass der Gäste an der blauen Linie, ließ drei Gegenspieler im Laufduell hinter sich und schob dann die Scheibe mit der Rückhand knochentrocken durch die Schoner von Daniel Fießinger. Das 1:0 sorgte freilich für mächtig Stimmung auf den Rängen und drei Minuten später wurde es noch lauter. ESVK-Stürmer Yannik Burghart ging zu rustikal in einen Zweikampf und bekam zwei Strafminuten aufgebrummt, nach eineinhalb Minuten war das Powerplay der Towerstars erfolgreich. Sam Herr hatte auf der rechten Seite viel Platz, spielte einen Kurzpass auf Louis Latta und der traf aus kurzer Distanz zum 2:0. Dass es mit dem 2-Tore-Vorsprung in die Pause gehen konnte, war unbestritten Jonas Stettmer zu verdanken. Er parierte beispielsweise ein 2 gegen 1 Break der Allgäuer spektakulär mit der Fanghand.

Die Frage, inwieweit die Towerstars den Vorsprung im Schlussabschnitt verwalten könnten, beantwortete der ESV Kaufbeuren bereits nach 77 Sekunden. Eine aus dem Mittelabschnitt übertragene Strafzeit gegen Luigi Calce überstanden die Oberschwaben zwar schadlos, doch direkt nach einem nachfolgenden Bully schlug die Scheibe zum 2:1 ein. Fabian Koziol kam an der blauen Linie zum Schuss, Jonas Stettmer sah die Scheibe zu spät und konnte den Anschlusstreffer nicht verhindern. Damit war für ordentlich Spannung gesorgt.

Exakt eine Minute nach dem Anschlusstreffer hätte Josh MacDonald den alten Abstand wieder herstellen können. Sein Schuss prallte allerdings vom Pfosten wieder zurück ins Spiel. Zusammen mit Nick Latta hatte der kanadische Stürmer auch eineinhalb Minuten später das 3:1 auf dem Schläger. Gefährlich wurde das viel zitierte Scheibenpech vor dem Hintergrund, dass Kaufbeuren immer weiter die Kontrolle übernahm und die Towerstars mächtig in Bedrängnis gerieten. Richtig brenzlig wurde die Angelegenheit, als Oliver Granz sechseinhalb Minuten vor Ende eine Strafzeit kassierte. Mit beherztem Kampf, einigen geblockten Schüssen und einem stark parierenden Jonas Stettmer zwischen den Pfosten hielten die Towerstars aber an ihrer knappen Führung fest.

Bild: Kim Enderle

In die Umklammerung der Allgäuer konnten die Towerstars immer wieder offensive Nadelstiche setzen, so auch in der 56. Minute, als Josh MacDonald wieder frei zum Schuss kam, erneut aber der Pfosten den Treffer verhinderte. Knapp zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit nahm ESVK-Trainer Marko Raita eine Auszeit und ließ den Torhüter für einen 6. Feldspieler auf der Bank. Die Ravensburger Defensive stand allerdings solide in der eigenen Zone und kämpfte beherzt den Sieg über die Zeit. Dass Josh MacDonald 32 Sekunden vor Ende zum 4. Mal in diesem Spiel den Pfosten traf, war am Ende nicht mehr tragisch.

Mit zwei Ehrenrunden des Teams feierten die Zuschauer ihr Team für die aufopferungsvolle Leistung in diesem Spiel, aber auch für den zweiten Tabellenplatz, den vor der Saison dem verjüngten Ravensburger Team wohl nur Wenige zugetraut hatten. Die Towerstars haben sich ein paar Tage Urlaub redlich verdient, am Freitag nächster Woche beginnt dann die Vorbereitung auf das Viertelfinale, das am Mittwoch, 15. März, um 20 Uhr startet. Auf den Gegner müssen die Towerstars eventuell noch bis Sonntag warten, wenn die Pre-Playoffs ihre beiden Sieger ermittelt haben.

Verwiesen wird auf diesem Wege nochmals auf den bereits laufenden Ticket-Vorverkauf für die ersten zwei gesicherten Playoff-Heimspiele. Dauerkartenbesitzer haben noch bis kommenden Mittwoch, 8. März, bis Mitternacht Zeit, ihr Vorkaufsrecht einzulösen. Ab Donnerstag, 09. März, 10 Uhr, gehen alle Tickets in den freien Verkauf.

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