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Robbie Czarnik bereitete der Bad Nauheimer Abwehr erneut Kopfschmerzen. Bild: F.Enderle
Robbie Czarnik bereitete der Bad Nauheimer Abwehr erneut Kopfschmerzen. Bild: F.Enderle

1:3 AUSWÄRTSSIEG – DER DRITTE STERN IST JETZT ZUM GREIFEN NAH

23. April 2023

Die Ravensburg Towerstars haben sich mit einem clever erspielten Auswärtssieg im vierten Duell der Finalserie gegen Bad Nauheim drei Matchpucks und allerbeste Chancen auf den DEL2 Meistertitel erarbeitet. Ausschlaggebend waren eine aufopferungsvoll kämpfende Defensive und drei per Konter erzielte Treffer.

Die Towerstars starteten mit Schwung ins Spiel, bereits nach 20 Sekunden hatte Nick Latta die Führung auf dem Schläger. Ein scharfer Pass von Sam Herr auf halbrechts verpasste der Ravensburger Stürmer nur knapp. Eine halbe Minute später gab es aber schon die erste brenzlige Situation im eigenen Drittel zu überstehen. Wegen eines Stockchecks musste Oliver Granz für zwei Minuten auf die Strafbank. Das Team von Coach Peter Russell bot allerdings ein gutes Unterzahlspiel und überstand die zwei Minuten schadlos.

Danach wog das Spiel munter hin und her, wirkliche Vorteile konnte sich keines der beiden Teams herausarbeiten. Das änderte sich allerdings in der 7. Minute. Die Towerstars schalteten nach Rückeroberung an der gegnerischen blauen Linie schnell um , Robbie Czarnik setzte das Spielgerät dann präzise unter die Latte. Die Freude bei den 250 mitgereisten Fans währte aber nicht einmal drei Minuten. Denis Pfaffengut musste vor dem Tor ein Notfoul gegen einen frei durchgebrochenen Stürmer ziehen, den fälligen Penalty verwandelte Jordan Hickmott eiskalt zum 1:1.

In der Folgezeit sahen die Zuschauer im ausverkauften Colonel-Knight-Stadion einen offenen Schlagabtausch, in dem sich beide Teams mit harter Arbeit an der eigenen blauen Linie wirklich gefährliche Angriffe des Gegners vom Hals hielten. In der 16. Minute hatte Josh MacDonald allerdings den nächsten Treffer auf dem Schläger. Er wurde bei einem Konter im Slot freigespielt, fand seinen Meister allerdings in ECBN-Torhüter Felix Bick. Eine für den weiteren Spielverlauf durchaus wichtige Szene brachte das Spiel dann 67 Sekunden vor der ersten Pause hervor. Huba Sekesi checkte Robin Drothen hinter dem Bad Nauheimer Tor überhart und kassierte dafür nach Sichtung des Videobeweises eine große Strafe. Die fünfminütige Überzahl konnten die Oberschwaben allerdings nicht nutzen. Die finalen Passwege vor das Tor wurden von den Gastgebern effektiv zugestellt, auch mit Distanzschüssen blieb der Erfolg aus.

Kaum war Bad Nauheim wieder komplett, mussten die Unparteiischen erneut zum Videobeweis. Ein abgefälschter Schuss rutschte über die Ravensburger Torlinie, doch sofort reklamierten die Towerstars wegen eines vermeintlichen hohen Stocks. Die Hauptschiedsrichter sahen sich die Szene lange an, dann wurde die Einschätzung bestätigt – der Treffer zählte nicht. Die nächsten zwei bis drei Minuten gehörten danach klar den Towerstars, sie ließen die Scheibe selbstbewusst im gegnerischen Drittel laufen, die Druckphase wurde jedoch nicht mit einem Treffer belohnt. Die Machtverhältnisse kippten dann aber auf die Seite der Kurstädter, hier waren die Towerstars tief in der eigenen Zone eingeschnürt und mussten mächtig um den ausgeglichenen Spielstand kämpfen. Ein Powerbreak kam da offensichtlich zur rechten Zeit. Zwar gewannen die Roten Teufel das nachfolgende Bully, doch dann schnappte sich Robbie Czarnik die Scheibe und zog auf und davon. Die Körpertäuschung des Ravensburger Goldhelms vor dem Tor hatte Felix Bick zwar schon gerochen, gegen den Nachschuss des mitgelaufenen Max Hadraschek war der Bad Nauheimer Keeper allerdings machtlos – 1:2. In der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts wurde das Spiel deutlich härter und es ging spannend hin und her. Weitere Treffer blieben aber aus und einige der 4450 Zuschauer wollten schon zum Pausenbier aufbrechen, als Robbie Czarnik in den letzten sechs Sekunden nochmals durchstartete und 2,4 Sekunden vor der Sirene knochentrocken zum 1:3 einnetzte.

Im Schlussabschnitt setzte Towerstars Coach Peter Russell auf eine kompaktere Defensive und das funktionierte gut. Die blaue Linie war oftmals dicht und was dennoch auf den eigenen Kasten kam, war sichere Beute des hoch konzentriert agierenden Jonas Langmann. So tickten die Minuten immer weiter von der Uhr herunter, ehe es vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit doch noch einmal richtig spannend wurde. Charlie Sarault bekam in der 56. Minute eine Strafzeit wegen Stockschlags aufgebrummt und nachdem die Gastgeber den Puck in der Ravensburger Zone kontrolliert hatten, machte Felix Bick einem sechsten Feldspieler Platz. Mit vereinten Kräften und beherztem Kampf brachten die Ravensburger Cracks den Sieg aber souverän über die Zeit und erkämpften sich damit drei Matchpucks zum Gewinn des DEL2-Titels. „Das war heute ein fast perfektes Auswärtsspiel, aber es bleibt dabei, dass wir weiter von Spiel zu Spiel denken müssen“, sagte Towerstars Coach Peter Russell.

Damit führen die Oberschwaben in der Finalserie mit 3:1 Siegen und brauchen damit nur noch einen Erfolg zum Gewinn der dritten Zweitligameisterschaft. Am Dienstagabend um 20 Uhr steigt in der Ravensburger CHG Arena Spiel 5, die Partie ist bereits seit Samstagmittag restlos ausverkauft. Fans, die kein Ticket mehr ergattern konnten, finden mit der Liveübertragung auf SpradeTV eine attraktive Alternative.

Jubel über die ersten Matchpucks. Bild: F.Enderle