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Szene aus dem ersten Spiel in Kassel, das die Towerstars mit 3:9 verloren. 
Bild: F.Enderle
Szene aus dem ersten Spiel in Kassel, das die Towerstars mit 3:9 verloren. Bild: F.Enderle

TOWERSTARS IM ZWEITEN DRITTEL FÖRMLICH ÜBERROLLT

20. November 2022

Die Ravensburg Towerstars haben beim Gastspiel in Kassel einen derben Abend erlebt. Gegen den DEL2 Tabellenführer und Meisterfavorit setzte es eine 3:9 Niederlage, ausschlaggebend waren mitunter die fünf Gegentreffer im zweiten Spielabschnitt.

Beim Gastspiel in Kassel wartete auf das Team von Coach Tim Kehler ein ganz harter Brocken. Die Huskies hatten am Sonntag die Tabellenführung von Kaufbeuren zurückerobert und konnten ihr Heimspiel dementsprechend selbstbewusst angehen. Bei den Towerstars war hingegen die Frage, wie die rund sechsstündige Busreise nach Nordhessen aus den Beinen geschüttelt werden konnte.

In den ersten drei Spielminuten gehörte das Spiel weitgehend den Towerstars. Die Angriffe wurden solide durch die neutrale Zone gespielt, Josh MacDonald sowie Robbie Czarnik hatten schon bei ihrem ersten Wechsel eine gute Möglichkeit auf die Führung. Ab der 4. Minute hatten die Gastgeber ihren zunächst zögerlichen Einstieg allerdings überwunden und spielten druckvoll in Richtung Ravensburger Tor. Nachdem Jonas Langmann die ersten gegnerischen Schüsse noch erfolgreich abwehren konnte, war es nach sieben Minuten doch passiert. Alec Ahlroth bugsierte das Spielgerät im Nachschuss zum 1:0 über die Linie.

Der Treffer hatte doppelte Wirkung: Kassel war nun gut im Spiel, die Towerstars hingegen verkrampft und verunsichert. Dies war auch ursächlich für das 2:0 der Huskies sieben Minuten später. Alles konzentrierte sich auf die Zweikämpfe an der Bande, allerdings stand in der Halbdistanz Joel Lowry mutterseelenallein und hämmerte die Direktabnahme in den linken Torwinkel.

Die Towerstars steckten den zweiten Gegentreffer deutlich besser weg und konnten sich ins Spiel zurückkämpfen. Die erste Ravensburger Sturmreihe spekulierte in der neutralen Zone auf einen Konter, diesen schloss Robbie Czarnik dann frei vor dem Tor zum 2:1 Anschlusstreffer ab. Jetzt wirkten die Huskies unkonzentriert, denn nur 29 Sekunden später überraschte Sam Herr nach gewonnenem Laufduell den Kasseler Torhüter Jerry Kuhn mit dem 2:2 Ausgleich – alles war wieder auf „Null“ gestellt. Mit diesem unentschiedenen Zwischenstand ging es auch in die erste Pause.

Es war schon kurz nach dem Anspielbully zum zweiten Spieldrittel deutlich zu sehen, dass die Gastgeber konzentrierter und druckvoller aus der Kabine kamen. Die Towerstars hinkten in den Zweikämpfen meist einen Schritt hinterher, auch die defensive Zuordnung passte oft schon in der neutralen Zone nicht. Tristan Keck konnte so in der 25. Minute ab der Mittellinie zu einem Sololauf ansetzen, letztlich schob er den Puck trocken zum 3:2 an Jonas Langmann vorbei über die Linie. 103 Sekunden nach dem Anspielbully setzte es den nächsten Dämpfer. Wieder wurde die Ravensburger Defensive viel zu einfach ausgehebelt, Hans Detsch lenkte die Hereingabe frei vor dem Tor zum 4:2 ins Tor.

Die 3073 Zuschauer in der Eissporthalle Kassel peitschten ihre beherzt aufspielende Mannschaft stimmungsvoll nach vorne, die Towerstars hatten nun auch jeden Zugriff auf die Partie verloren. Die Folge war mehr als schmerzlich: Tomas Sykora, Tristan Keck und James Arniel schraubten den Spielstand bis zum zweiten Pausensignal gar auf 7:2 nach oben. Den sechsten Gegentreffer schluckten die Towerstars in Unterzahl.

Das Schlussdrittel, für das die Towerstars ihren Backup-Torhüter Jonas Stettmer einwechselten, war letztlich nur für die Statistik. Viel zu deutlich waren die Towerstars in Rückstand und auch das zwischenzeitliche 7:3 durch Fabian Dietz hatte nur ergebnis-kosmetischen Charakter. Auf der Gegenseite ließen die Gastgeber noch zwei weitere Tore zum 9:3 folgen und am Ende konnten die Oberschwaben sogar noch froh sein, dass sie die weite Heimreise nicht mit einer zweistelligen Packung antreten mussten.

„Es wartet leider noch viel Arbeit auf uns, wenn wir mit Top-Teams wie Kassel mithalten wollen. Heute waren wir auf jeden Fall meilenweit davon entfernt“, resümierte Coach Tim Kehler nach dem Spiel. Aufgrund des punktelosen Wochenendes mussten die Towerstars den EC Bad Nauheim vorbeiziehen lassen und rangieren jetzt auf Platz 5.