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OVERTIME-DRAMA TEIL 2: TOWERSTARS HOLEN SICH DAS HEIMRECHT ZURÜCK
18. März 2025
Mit einer Sonderportion Kampfgeist und Moral haben sich die Ravensburg Towerstars am Dienstagabend beim 2:3 n. V. den zweiten Sieg erkämpft und damit die Viertelfinalserie gegen den EV Landshut auf 2:2 ausgeglichen. Dass es am Ende überhaupt zur Overtime kam, war dem Ausgleich durch Nick Latta 0,7 Sekunden vor der Schlusssirene zu verdanken.
Die Ravensburg Towerstars mussten zwar erneut auf den verletzten Kapitän Max Hadraschek verzichten, hatten dafür aber einen perfekten Start ins Spiel. Nachdem die Gastgeber in den ersten Szenen nach dem Anspielbully sich zunächst im Ravensburger Drittel festgesetzt hatten, nutzten die Towerstars bereits ihre erste Torchance zum Führungstreffer. 68 Sekunden waren gespielt, als Robbie Czarnik aus der eigenen Zone einen Sololauf startete und letztlich die Scheibe aus der Halbdistanz im Landshuter Tor unterbrachte. Die gute Chance nachzulegen, eröffnete sich nur wenig später in der 4. Minute. Nach einem Stockschlag musste mit Wade Bergman ein Landshuter Spieler auf die Strafbank, doch das fällige Powerplay lief nicht flüssig, und die zwei Minuten verstrichen ohne Ertrag. Der weitere Verlauf des Startabschnitts war von unterschiedlichen Phasen geprägt. Mal ging es mit schnell vorgetragenen Angriffen munter hin und her, mal wirkte die Partie mit Stockfehlern auf beiden Seiten zerfahren. Die unbestritten beste Chance auf den Ausgleich ließen die Gastgeber in der 8. Minute aus. Jack Doremus konnte nach einem Fehlpass an der Mittellinie frei auf Ilya Sharipov zulaufen, doch der parierte stark.
In den zweiten Abschnitt starteten die Cracks von Coach Bo Subr nicht optimal. Nur 70 Sekunden nach dem Wiederanpfiff nutzte EVL-Stürmer Benjamin Zientek den ihm gewährten Raum im Slot prompt aus und traf halbhoch ins rechte Eck. Ilya Sharipov war zwar noch mit der Fanghand dran, dennoch feierten die Niederbayern den 1:1-Ausgleich, der ihnen enormen Schwung verlieh. Die Towerstars bekamen danach nur schwer Zugriff auf das Spiel und sahen sich oftmals tief in die eigene Zone gedrängt. Abgesehen von einer Einschussmöglichkeit von Robbie Czarnik in der 24. Minute lief nach vorne nicht allzu viel zusammen. Landshut stand äußerst kompakt und diszipliniert in der eigenen Zone. In der 33. Minute kam dann auch noch ein personeller Rückschlag hinzu: Lukas Mühlbauer kollidierte an der Mittellinie mit seinem eigenen Kollegen Jan Nijenhuis und musste mit einer stark blutenden Gesichtswunde das Spiel beenden.
Immerhin konnten sich die Towerstars danach deutlich effektiver ins Spiel zurückkämpfen, und in der 34. Minute hatte Mat Santos gar die erneute Führung auf dem Schläger. Er brach frei auf das Landshuter Tor durch, fand jedoch seinen Meister in EVL-Goalie Jonas Langmann. So blieb es bis zur zweiten Pause beim 1:1-Unentschieden, wobei die Towerstars in der 36. Minute erst noch eine numerische Unterzahl überstehen mussten.
Auch im Schlussabschnitt hatte Landshut klare optische Vorteile und wirkte auch physisch frischer. Die Towerstars konnten sich bei ihrem Torhüter bedanken, dass die Hausherren nicht schon nach 87 Sekunden in Führung gingen. Tor Immo fuhr alleine auf Ilya Sharipov zu, doch dieser parierte erneut stark. Eine Unterzahl in der 45. Minute kostete zusätzlich Kraft. Immerhin überstanden die Oberschwaben die Strafe gegen Mat Santos schadlos. Je mehr Zeit von der Uhr tickte, desto mehr knisterte die Stimmung in der FANATEC Arena. Hatten die Towerstars mit beherzter Defensivarbeit die Landshuter Chancen im Zaum gehalten, war es rund drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit dann aber doch passiert: In der eigenen Zone passte die Zuordnung nicht und Tor Immo traf aus kurzer Distanz zum 2:1.
Dass die Playoffs und erst recht diese Serie eine unfassbare Portion an Dramatik bereithalten, bewies die Schlussphase. 130 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit holte Coach Bo Subr den Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis, doch es wollte sich keine Einschussmöglichkeit ergeben. Dann aber leistete sich Nick Hutchison einen Stockschlag und kassierte eine Strafzeit. Nun lautete das personelle Kräfteverhältnis 6 gegen 4, allerdings tickte die Uhr erbarmungslos herunter. Was fehlte, war die finale Schussposition – doch die kam, gerade noch rechtzeitig. Nick Latta nahm einen Pass am linken Pfosten direkt ab. 2:2 – 0,7 Sekunden standen noch auf der Uhr.
Wie schon am Sonntag mussten die Beteiligten auf dem Eis also Überstunden schieben. Zunächst hieß es jedoch, in der Pause Kraft zu tanken. Und das taten vor allem die Towerstars, die in den ersten Minuten der Verlängerung mächtig drückten. Die beste Gelegenheit zur Entscheidung bot sich ihnen in der 67. Minute, als bei einer 2-gegen-1-Situation vor dem Landshuter Tor Louis Latta von Wade Bergman von den Beinen geholt wurde. Doch Landshut verteidigte das eigene Tor vehement. Pech hatte Simon Sezemsky zwei Minuten nach der Überzahl, als er frei stehend den Puck nicht richtig traf und dieser über das Tor zischte. In der zweiten Hälfte der ersten Overtime wog die Partie dann ständig hin und her, und es spielten sich vor beiden Toren dramatische Szenen ab. Man hatte das Gefühl, als hätten Alfred Hitchcock, Roland Emmerich und Stephen King das Drehbuch dieser Partie gemeinsam geschrieben. Aus Sicht der mitgereisten Ravensburger Fans und der Bank war die Anspannung noch höher, als Adam Payerl wegen eines zu rustikalen Einsatzes an der Bande eine Strafzeit kassierte. Den Towerstars drohte – wie schon in Spiel 2 – in Unterzahl der finale Nackenschlag, doch dann kam alles ganz anders: Jan Nijenhuis kam in Puckbesitz, spielte einen langen Pass auf Mat Santos, und der ließ beim anschließenden Alleingang dem EVL-Keeper keine Chance. Die Entscheidung war gefallen – sofort formierte sich eine jubelnde Spielertraube vor dem Ravensburger Fanblock. Die Towerstars haben dank des Auswärtssiegs in Spiel 4 die Serie auf 2:2 ausgeglichen und sich den in Spiel 1 zunächst verlorenen Heimvorteil zurückgeholt „Wieder war es ein ganz enges Spiel, doch die Jungs haben alle Kraft und Moral zusammengeworfen und sich den Heimvorteil wieder zurückgeholt“, sagte ein höchst zufriedener Towerstars-Coach Bo Subr.
Das nächste Duell der spannenden Viertelfinalserie steigt am kommenden Freitag in der CHG Arena. Besonders spannend wird die Angelegenheit, da nach diesem Spiel definitiv eine der beiden Mannschaften zwei Matchpucks im Kampf um den Einzug ins Halbfinale haben wird. Spielbeginn ist um 20 Uhr, der Kartenvorverkauf läuft bereits. Dauerkarteninhaber können am heutigen Mittwoch noch bis 13:00 Uhr das Vorkaufsrecht für ein Ticket in Anspruch nehmen. Karten gibt es im Fanshop in der Marktstraße 20, bei allen VVK-Partnern von Reservix sowie online im Ticket-Webshop.
Ob es eine Abendkasse am Spieltag gibt, hängt vom Vorverkauf ab. Informationen hierzu gibt es in den Social-Media-Kanälen der Towerstars sowie auf der Towerstars Webseite. Selbstverständlich wird die Partie auch live auf Sportdeutschland.TV zu sehen sein.